Zur heute veröffentlichten Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Kinderarmut, erklärt Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Sprecher für Sozialpolitik und hessischer Bundestagsabgeordneter:
"Es ist ein Skandal, dass fast 150.000 Kinder in Hessen von Hartz IV-Leistungen abhängig sind und diese Zahl trotz guter wirtschaftlicher Situation steigt. Dass davon besonders die Städte im prosperierenden Rhein-Main-Gebiet betroffen sind, ist ebenfalls erschreckend. Diese Zahlen sind beschämend! Tausende Kinder, denen Chancen und Teilhabe vorenthalten werden, die früh abgehängt sind. Es fehlt Geld für Bücher, Kinobesuche, Geburtstagsfeiern und Urlaube. Arme Kinder erleben Mangel, Verzicht und Außenseiterdasein sehr bewusst und sehr schmerzvoll.
Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb sollten die Bekämpfung von Kinderarmut und die Entlastung von Familien mit geringen und mittleren Einkommen ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Notwendig ist die Einführung einer Kindergrundsicherung, mit der das Existenzminimum von Kindern garantiert wird. Und da wir wissen, dass die Hälfte dieser Kinder Hartz IV beziehen, obwohl die Eltern arbeiten, brauchen wir zusätzlich ein Garantieeinkommen für Erwerbstätige, um Hartz IV-Bezug zu verhindern. Außerdem müssen die Leistungen für Kinder auf ein Niveau angehoben werden, die wirklich vor Armut schützen.“