(LPP) In der Antwort des Senats auf die Große Anfrage der CDU zum Programm „Fördern statt wiederholen“ wird erneut deutlich, dass die SPD in der Schulpolitik alle Qualitätsansprüche über Bord geworfen hat. Nach wie vor fehlen einheitliche Qualitätskriterien bezogen auf die Anzahl der Fächer, in denen Förderunterricht erteilt wird, auf die Kriterien, die zur Teilnahme an einer Fördermaßnahme führen oder den Ausbildungsstand der Nachhilfelehrerinnen und –lehrer. Das führt zu völlig unterschiedlichen und unkoordinierten Angeboten von Schule zu Schule. Präventive, individuelle Lernförderung, die den tatsächlichen Ansprüchen der Schüler gerecht wird, ist deshalb Glückssache. Aus „Fördern statt Wiederholen“ ist Nachhilfe auf niedrigem Niveau geworden.
Dazu erklärt Karin Prien, schulpolitische Sprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Von der individuellen Lernförderung, die das Schulgesetz vorsieht, ist unter dem SPD-Senat nicht viel übrig geblieben. Der Senator kann zur Wirksamkeit seines staatlich verordneten Nachhilfeprogramms keine Angaben machen. Die mangelnde Verzahnung zwischen dem Fachunterricht, der zumeist am Vormittag stattfindet, und dem Förderunterricht am Nachmittag ist ein Strukturfehler des Programms. Sie bleibt dem Zufall und dem besonderen Engagement einzelner Fachlehrer überlassen. Unbefriedigend ist auch, dass der Förderunterrichtet zu 65 Prozent durch Honorarkräfte durchgeführt wird.
Die SPD hatte versprochen, dass ihr Programm 'Fördern statt wiederholen' eine neue Kultur des individuellen Lernens an den Hamburger Schulen etablieren sollte; stattdessen werden hier zu einem wesentlichen Teil staatliche Nachhilfekurse mit zweifelhafter Qualität angeboten. In Wahrheit wurde hier aus Finanzierungserwägungen der Nachhilfeteil des Bildungs- und Teilhabepaketes des Bundes mit der unter dem CDU/GAL-Senat entwickelten Lernkultur vermischt. Herausgekommen ist ein Konstrukt für die Hamburger Schulen, das mit der angestrebten Qualitätssteigerung kaum noch etwas zu tun hat. Gleichzeitig weigert sich der Senat trotz der Forderung vieler Experten, 'Sitzenbleiben' als eine pädagogische Option wieder einzuführen. Dies ist inakzeptabel angesichts der Tatsache, dass die Schulbehörde einen Nachweis für die Wirksamkeit ihres Programmes nicht führen kann und gar nicht weiß, was an den einzelnen Schulen eigentlich stattfindet.“
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