Gajek: Arbeitslosigkeit darf kein Dauerschicksal sein
Zum morgen in Schwerin stattfindenden 18. Erwerbslosenparlament zum Thema "Zeit
für neue Wege der sozialen Teilhabe" erklärt die Podiumsteilnehmerin und
sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN im Landtag, Silke Gajek:
"Das preisgekrönte Erwerbslosenparlament leistet einen enorm wichtigen Beitrag,
die prekäre Situation insbesondere von Langzeitarbeitslosen in
Mecklenburg-Vorpommern in die Öffentlichkeit zu tragen und zu verbessern. Die
sich bereits jetzt schon verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit löst sich nicht
durch den 'scheinbar positiven' Trend auf dem Arbeitsmarkt und auch nicht durch
den demographischen Wandel auf. Auch die beiden kosten- und
verwaltungsintensiven Bundesprogramme ergeben für M-V weniger als 1.000
geförderte Beschäftigungsverhältnisse. Die Statistik der Bundesagentur für
Arbeit verweist auf eine Steigerung der Langzeitarbeitslosigkeit im Oktober um
6,8 % zum Vorjahr. Beim Sozialministerium wird die Problematik der
Langzeitarbeitslosigkeit wohl gesehen und es gibt sogenannte
'Optimierungsbedarfe' zum Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit.
Die bündnisgrüne Landtagsfraktion sieht hier jedoch eine gravierende Diskrepanz
zwischen öffentlichen Verlautbarungen der Landesregierung und der realen Praxis.
Wir fordern seit langem die Förderung des Sozialen Arbeitsmarktes in
Mecklenburg-Vorpommern. Ein öffentlich geförderter Beschäftigungssektor könnte
nachhaltigere Perspektiven für die Menschen aufzeigen, die jenseits vom
"Drehtüreffekt" zweifelhafter Beschäftigungsmaßnahmen, unzähliger
Bewerbungstrainings oder einer Beratung durch den Familiencoach, den Betroffenen
vielfach nicht wirklich weiterhelfen. Deshalb setzen wir uns auch weiterhin für
die Schaffung eines Sozialen Arbeitsmarktes mit menschenwürdigen Kriterien und
einer personenzentrierten Perspektive ein."