Zur Entscheidung des Bundestages über eine erweiterte Zustimmungslösung bei der Organspende sagt die gesundheitspolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marret Bohn:
Ich bin enttäuscht, auch wenn ich die Entscheidung der Bundestagsabgeordneten respektiere. Der Ansatz ist gut gemeint und ein Schritt in die richtige Richtung. Aber es wird viel zu viel Zeit verstreichen, bis alle einmal gefragt worden sind. Diese Zeit läuft den Schwerkranken auf den Wartelisten und ihren Angehörigen davon.
Mit der heutigen Entscheidung ist eine Chance vertan. Die Frage der Organspende ist eine ethische Grundsatzfrage. Aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen als Ärztin und Intensivmedizinerin sowie meiner persönlichen Erfahrung als Angehörige hätte ich mir klare Verhältnisse durch die (doppelte) Widerspruchslösung gewünscht.
Eines ist aber auch klar: Für das Ziel, mehr Organspenden zu erreichen und mehr Leben zu retten, muss unabhängig von der heutigen Entscheidung noch viel mehr getan werden. Mein Dank gilt allen, die zu einer Organspende bereit sind und allen, die im Bereich der Organspende tätig sind.